Urlaub mit Hund in Griechenland
(Peloponnes)

Mit unserer Cinja und auch mit Nike haben wir mehrfach unseren Familienurlaub in Griechenland verbracht.
Es ist ein wunderschönes Land mit einer grandiosen Landschaft, herrlichen archäologische Stätten und sehr herzlichen Menschen.

Der folgende Bericht stammt aus dem Jahr 2000, ist aber immer noch ziemlich aktuell.

Reisevorbereitungen:

Zur Einreise benötigen Sie einen Eintrag ihres zuständigen Amtstierarztes im Impfpaß kurz vor Reiseantritt.
Letztes Mal wurde sogar noch die Richtigkeit der Unterschrift unseres Tierarztes vom Amtsveterinär durch Stempel und Unterschrift bestätigt.
(Dieses gilt mittlerweile nicht mehr. In Griechenland gelten für die Einreise die allgemeinen EU- Bestimmungen.

Reise:

der Fahrersitz war Nikes Lieblingsplatz, sobald er frei war mutierte sie zum aufmerksamen FahrerUnsere Hunde sind reisefest und lieben das Auto fahren.
Wir nehmen die Fähre von Ancona nach Patras (ca. 24 Std.), da uns die Fahrt von Venedig für unsere Hunde zu lang erscheint.
Durch eine Deckpassage auf dem Campingdeck (rechtzeitige Buchung erforderlich) haben wir den Vorteil, dass unsere Hunde bei uns bleiben dürfen und nicht in die Boxen auf dem Oberdeck eingesperrt werden müssen. Denn Hunde dürfen weder den Innenraum des Schiffes noch die Kabinen betreten.
Die Hundeboxen befinden sich in praller Sonne auf dem Oberdeck, dort wo es besonders laut ist. Dies ist der Grund, warum auch viele Reisende mit Pkw eine Passage auf dem Campingdeck buchen und die Zeit der Überfahrt im Auto bei ihrem Tier verbringen.
Als ein großes Problem gestaltet sich das Gassigehen. Es gibt nur auf dem Oberdeck einen kleinen Bereich der mit Sand abgestreut ist. Da die Hunde aber nicht das Schiff betreten dürfen, ist es nahezu unmöglich vom Campingdeck zum Oberdeck zu gelangen und den Hunden bleibt nur die Erledigung ihres Geschäftes zwischen den Autos übrig. (Tütchen und Wasser zum Nachspülen sind also gefragt.)
Es hört sich jedoch schlimmer an als es ist. Wir haben selten einen Hund erlebt, der dort sein großes Geschäft erledigt hat, auch Cinja und Nike nicht. Wir haben deren Mahlzeiten ca. 12 Stunden vor Abfahrt sehr eingeschränkt, Trinken gab es jedoch immer ausreichend.

Besonderheiten:

Cinja und Gini, die Streunerin. Gini lebt mittlerweile in Deutschland.Obwohl besonders Rassehunde sehr bewundert, ja sogar fremde Hunde gestreichelt werden und wir auch viele Griechen mit ihren Hunden - zumeist kleinere Rassen - kennengelernt haben, ist Griechenland kein besonders hundefreundliches Land.
Ein Hund gilt als Unperson. Bei Reisen innerhalb von Griechenland ist zu bachten, dass Hunde weder mit Bussen, Bahnen oder Taxis befördert werden dürfen, auch dürfen Hunde nicht die antiken Stätten betreten. Wir haben uns deshalb immer geteilt.
In Gaststätten hatten wir nie Probleme. Cinja und Nike durften immer mitkommen.
Derzeit gibt es auf den Peloponnes auch nur auf dem Campingplatz bei Sparta Hundeverbot (Stand 2000).

Sehr viele griechischen Hunde sind Kettenhunde, aber viele leben auch als Streuner.
Bei den Kettenhunden ist Vorsicht angesagt. Wie jedes Tier, das in seiner Freiheit permanent eingeschränkt wird, können sie unberechenbar sein. Trotz allem sind gerade sie für etwas frisches Wasser oder auch etwas Futter dankbar.

Ronja wurde zusammen mit ihren zwei Geschwistern in der Nähe der Navarino- Bucht ausgesetzt. Die Welpen waren ca. 3 bis 4 Wochen alt. Ronja lebt nun in Deutschland.Weniger problematisch sind die Streuner, fast ausnahmslos herrliche, anderen Hunden gegenüber sehr sozialisierte Tiere, die Menschen gegenüber oft anfangs recht ängstlich sind.
Wenn wir frei standen, wurden wir oftmals in der Nacht von einer Hundemeute "bewacht", die aber morgens nicht mehr zu sehen war.
(Bei späteren Besuchen haben wir kaum noch Streuner entdecken können. Wir mögen uns nicht vorstellen, was mit all den Hunden in der Zwischenzeit passiert ist.)

Beginnt die Touristenzeit werden Sie hier, wie aber auch teilweise in Deutschland oder anderen Ländern, Straßenhändler sehen, die aus einen Kofferraum heraus Rassehundewelpen verkaufen.
Es fällt so fürchterlich schwer, aber bleiben Sie hartherzig!
Die Nachfrage bestimmt den Markt!
Für jedem verkauften Welpen kommen weitere nach und weitere Hündinnen werden zu Geschäftszwecken als Gebärmaschinen mißbraucht.

Anfangs durften unsere Hunde in Griechenland an den Strand und ins Meer.
Dieses Jahr (Anm. 2000) hatten wir am Anfang unseres Urlaubs einen unschönen Zusammenstoß mit einem Marinepolizisten an einem Strand im Norden der Peloponnes, der uns darauf aufmerksam machte, dass es laut europäischem Gesetz in ganz Griechenland verboten sei, Hunde ins Wasser zu lassen. Wir könnten unsere Hunde am Strand (!!!) laufen lassen, nur ins Wasser dürften sie nicht. Würde er uns am nächsten Tag erwischen, müssten wir Strafe zahlen.

Ergänzend möchten wir anführen, dass wir uns zu diesem Zeitpunkt frühmorgens mutterseelenallein an einem abseitsgelegenen Strandabschnitt fernab des Badestrandes befanden und sämtliche Hinterlassenschaften unserer Hunde wie üblich in einer Tüte mit uns führten.
Auch waren keinerlei Schilder aufgestellt. Das nebenstehende Photo haben wir erst einige Zeit später im Süden des Landes gemacht.

Im Nachhinein haben wir erfahren, dass dieser Polizist wohl über sein Ziel "hinausgeschossen" ist, da es Hunden nur verboten ist im Bereich der Badestrände ins Wasser zu gehen.